12.10.2023, Autor: Lenard Baum
In Zürich wird wieder der grüne Teppich rausgeholt für die Hollywood Stars. Die 19. Ausgabe des Zürich Film Festivals steht in den Startlöchern, vom 28. September bis zum 8.Oktober erwarten einem neben Hollywoodstars wie Ethan Hawke, Jessica Chestain, Diane Krüger und Mads Mikkelsen, auch 150 Filme. Wir haben einen Blick auf Fünf geworfen, auf welche wir uns in den kommenden Monaten besonders freuen.
Nein, hinter diesem Filmtitel steckt weder ein 80er Jahre Porno Streifen noch eine Verfilmung von Netflix’s Hit-Serie «Sex Educations». In ihrem Spielfilm-Debüt hinterfragt Regisseurin Molly Manning welche Erwartungen junge Frauen in Bezug auf die eigene Sexualität an sich stellen und wie unsere Gesellschaft damit umgeht. Mit viel Fingerspitzengefühl und Gottseidank wenigen Flachwitzen gespickt setzt sie in Zusammenarbeit mit Hauptdarstellerin Mia Mckenna-Bruce auf einen realistisch-dramatischen Ansatz, welcher sich zusammensetzt aus eigenen Erfahrungen und Geschichten von Freundinnen. Dass der Film jetzt schon bestimmte Erwartungen gerecht werden muss, zeigt sich am Werbematerial: Nur ein paar wenige Bilder, ein kurzer Teaser und die ständige Bemerkung das der Film am Cannes Film Festival 2023 den «Un Certain Regard» gewonnen hat. Ein Filmpreis für Werke, welche eher zu «untypisch» sind, um beim Hauptwettbewerb des Filmfestivals teilzunehmen.
Zur Story:
Es beginnt genauso wie Sie es sich vorgestellt haben. Die drei Freundinnen Tara, Skye und Em freuen sich auf den grossen Urlaub-Party-Sommer. Den Schulabschluss in der Tasche wollen die Drei einen so richtig drauf machen, abgehen, sich vergessen und auch irgendwie Erwachsen werden. Also ab nach Griechenland, wo sie so gleich ein paar Mitbewohner kennenlernen. Mit diesen stürzen sie sich ins Nachtleben, um Party zu machen, sich zu betrinken und einfach die Nächte durchfeiern. Doch die drei Freundinnen finden sich schnell in einer Welt wieder, in welcher eher Druck statt Euphorie sie erwartet. Ein Film über die fragwürdige Erwartung der Gesellschaft an die weibliche Sexualität und die Überforderung damit umzugehen.
David vs Goliath – oder eher Nerds vs Finanzhaie? Es ist eine Geschichte, welche so absurd ist, dass man sie kaum glauben mag, ausser das wir alle dabei waren. 2021 stieg die Aktie des Computerspiele-Detailhändlers GameStop rasant an. Waren Anteile an der US-Firma anfangs noch 20 Dollar wert, waren Sie auf ihrem Höhepunkt rund 480 Dollar wert. Eine Entwicklung welchem so manchen Wall Street Hedgefonds-Manager Milliarden Verluste brachte und einer Gruppe von Kleinanlegern auf Reddit, welchen diesen Erdrutsch erst auslösten, Millionen einbrachte. In diesem biografischen Comedy-Drama setzt Regisseur Craig Gillespie diese scheinbar irrwitzige Geschichte filmisch um, mit dabei ein Comedy-Ensemble Cast angeführt von Paul Dano, Sebastian Stan, Seth Rogen, Shailene Woodley, Talia Ryder, Pete Davidson, und vielen mehr.
Zur Story:
Youtuber Keith analysiert auf seinem Kanal günstige Aktien, welche das Potential hätten zu steigen. Als er seine ganzen Ersparnisse in die GameStop Aktie investiert haltet erstmal sein ganzes Umfeld ihn für verrückt. Doch Keith glaubt an sich und seine Follower sogar noch mehr, diese teilen nicht nur seine Videos im Internet, sondern beginnen selbst auch zu investieren. Was beginnt ist eine Spirale, welche die Wall Street und das Internet zugleich fesselt. Denn als in GameStop zu investieren zum Social-Media Trend wird und Keiths Post beginnen viral gehen, beginnt das Unglaubliche. Über Nacht werden über hunderte von normalen Bürgern zu Millionären und die Reichen verlieren Billionen. Eine Geschichte welche zu schön scheint um echt zu sein.
Hayao Miyazaki – Der Mann hinter diesem Namen ist in der ganzen Welt für sein Studio und für seine Anime-Filme bekannt. Miyazaki welcher die Ghibli-Studios mitgründete und als Regisseur sowie Drehbuchautor die erfolgreichsten Anime-Filme unserer Zeit wie Oskar-Gewinner «Chihiro Reise ins Zauberland», «Das wandelnde Schloss» und «Mein Nachbar Totoro» und viele mehr schuf. Ursprünglich hatte die Anime Koryphäe sich schon in den Ruhestand begeben, doch mit «The Boy and the Heron» kehrt der 82-Jährige ein letztes Mal zurück. Erste Stimmen aus Japan preisen den Film bereits als einen würdigen Abschluss für eine der wichtigsten Karriere in der Animationsbranche an.
Zur Story:
Japan am Ende des zweiten Weltkrieges. Die USA stossen mit Luftangriffen immer stärker aufs japanische Festland vor. Bei einem solchen Angriff verliert der 12-jährige Mahito Maki seine Mutter. Mahito verschliesst sich in seine Trauer, wenn auf einmal ein Graureiher beginnt mit ihm zu sprechen. Dieser teilt Mahito mit, dass seine Mutter noch lebe aber in einem mysteriösen Turm gefangen gehalten wird. So macht sich der Junge auf in ein magisches Abenteuer, welches ihn in eine Welt voller Fabel- und Mythologische Wesen versetzt. Wird Mahito seine Mutter retten können oder ist schon alles zu spät? Spannend verwebt Hayao Miyazaki ernste Themen wie Verlust und Krieg mit dem einzigartigen Zeichenstil der Ghibli Studios.
Nicolas Cage spielt einen unfreiwilligen Prominenten, eingepackt in Cardigan und Make-Up. Gut etwas komplizierter ist die Story zu Dream Scenario schon noch. Cage der wohl vielen aus Actionfilmen der 2000er ein Begriff ist, wie etwa Ghost Rider oder das Vermächtnis der Tempelritter hat in Comedy ein neues Genre für sich gefunden. Von «Massive Talent» wo er eine Persiflage auf sich selbst spielt zu «Renfield», wo er einen schwächelnden Graf Dracula darstellt. Der gleichen Meinung waren die ersten Kritiken, wie Pete Hammond für den Deadline Hollywood schrieb, «Cage in seiner Rolle ganz neue Höhe mit Blick auf seine Karriere im Bereich der Komödie erreiche.»
Zur Story:
Paul Matthews ist ein älterer Collegeprofessor, welcher ganz zufrieden mit seinem Leben ist. Als etwas biederer Familienvater und stiller Lehrer scheut er es, gross in Kontakt zu treten mit seinen Studenten und hält sein Privatleben eher für sich. Doch sein Leben ändert sich schlagartig, als etwas Unglaubliches passiert: Paul erscheint anderen Leuten in Ihren Träumen. So banal manche Träumen auch zum Anfang sind, es beschert Paul eine Menge Aufmerksamkeit und sein Leben ändert sich schlagartig damit. Wie er damit umgeht und was passiert, wenn manche der Träumer Ihm im realen Leben begegnen, teast uns der Trailer des Films an. Regisseur Kristoffer Borgli will aus einer einfachen Idee einen Satirenstreifen, welcher ebenso die Celebrity- und Influencer-Kultur anprangert.
Lange hatte sich das Zürich Film Festival Zeit gelassen, um seinen 150. Film hochzustellen. Doch das ausgerechnet «Killers of the Flower Moon» der finale Film des ZFF sein soll, damit hatte wohl keiner mehr gerechnet. Der Film, welcher auf das gleichnamige Buch von David Grann basiert, gilt schon vor seiner eigentlichen Veröffentlichung als einer der Oscar-Anwärter schlechthin. Wieso fragt man sich? Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle, Martin Scorsese im Regiestuhl und Robert de Niro als Nebendarsteller – Der Film stellt praktisch gesehen die Heilige Dreifaltigkeit für die Oscars dar. Das dem ZFF so ein grosser Film noch gelungen ist, scheint schon fast verwunderlich würde er nicht nur ein Mal aufgeführt werden für das Publikum. Daher aufpassen und schnell sich noch die letzten Tickets sichern.
Zur Story:
Anfang des 20.Jahrhundert steigt die Osage Nation, ein nordamerikanischer Indianerstamm, zu einer der reichsten Völker der Erde auf. Der Grund hinter diesem Wohlstand sind Erdölfunde, welche die amerikanischen Ureinwohner auf ihrem zugesprochenen Gebiete machten. Das dieser neue Reichtum das Interesse von weissen Siedlern und Magnaten auf sich zog lag auf der Hand. Von Manipulation bis sogar zu Mord war Ihnen alles recht, um an das Geld der Osage ranzukommen. Vor diesem Hintergrund dunkler amerikanischer Geschichte erzählt Meisterregisseur Martin Scorsese eine seltene Liebesgeschichte, zwischen dem weissen Siedler Ernest Burkhart und der Ureinwohnerin Mollie Kyle, welche zwischen wahrer Liebe und tiefgründigem Verrat aufeinandertreffen.
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