Seit 2014 lebe ich vegetarisch. Gewisse Dinge vermisse ich nicht. So gar nicht. Bei anderem ist mir der Verzicht schwergefallen, bei Burgern zum Beispiel. So schwer, dass ich zwischen 2018 und 2019 ab und an wieder Fleisch gegessen habe. Doch das habe ich schnell wieder hinter mir gelassen. Es hat sich schlicht und einfach nicht richtig angefühlt.
Zwei wesentliche Gründe, weshalb ich Vegi wurde, waren die Themen Nachhaltigkeit und Ethik. Zudem hat mir vieles schon vor meiner Zeit als Vegetarierin nicht geschmeckt. Besonders interessant wird es, wenn Fleischesser:innen mich nach den Beweggründen fragen. Oft folgt auf die Aufzählung meiner Gründe betretenes Schweigen. Denn die Gründe stossen bei vielen Fleischesser:innen auf Ablehnung. Dabei verurteile ich niemanden für die persönlichen Essgewohnheiten. Das ist uncool.
Ich bin der Meinung, dass jede:r für sich selbst entscheiden soll. Zudem glaube ich auch fest daran, dass wir die Welt nicht retten, wenn wir uns gegenseitig beschuldigen oder mit dem Finger auf Personen zeigen. Mit Zwang wird man die meisten Fleischesser:innen zudem mehr verärgern, als von den Vorteilen einer vegetarischen Ernährung zu überzeugen. Wenn ich aber von Nicht-Vegis provoziert werde, dann kann ich auch direkter werden und die «harten» Fakten auf den Tisch legen.
Er lebt nicht vegi – na, und?
Mein Freund lebt übrigens nicht vegetarisch, er isst gerne Fleisch und das ist ok, denn es ist seine Entscheidung. Wir gehen locker damit um. Vor Kurzem, als er sich über einen trockenen, verbrannten Burger aufregte, habe ich ihm zugehört, geschmunzelt und gut war. Ich hätte ihm auch wütend sagen können, dass meine Pommes «imfall mega geil» sind. Die Toleranz beruht auf Gegenseitigkeit, denn er zeigt sich gegenüber Ersatzprodukten und vegetarischen Alternativen offen. Er mag Vegi-Piccata beispielsweise sehr gerne, genauso wie Blumenkohl-Wings.
Generell hat sich in den letzten Jahren auf dem Markt für Ersatzprodukte einiges getan – wobei «Ersatzprodukte» ein seltsames Wort ist. Ich finde, diese Produkte müssen Fleisch nicht 1:1 im Geschmack oder der Konsistenz ersetzen. Sie können auch eine Erweiterung, eine Bereicherung des Speiseplans sein. Dennoch finde ich das Poulet-Imitat von einem Schweizer Start-Up lecker und sehr nah an «richtigem» Poulet, ebenso wie die soeben erwähnten Vegi-Piccata.
Kuriose Situationen
Dank des allgemeinen Booms der fleischlosen Ernährung, ist das Angebot für Vegetarische Speisen in Restaurants inzwischen meistens akzeptabel bis gut. 2014 war das deutlich mühsamer. Das Vegis nicht nur Salat essen, ist den meisten Menschen mittlerweile klar. Das ist sehr erfreulich (dass die Witze über Salat und co. nicht [mehr] lustig sind, nicht). Der beste Tipp: nicht hinhören. Auch wenn das schwerer ist als gedacht. Solche Personen warten nur darauf, dass auf Provokationen eingegangen wird. «Don’t feed the troll» ist das wirksamste Mittel, auch wenn es Energie raubt.
Doch die kuriosesten Situationen sind die, in denen ich absolut kein Tam-Tam um meine Ernährungsweise machen will. Andere Menschen aber unbedingt über mich und die Art und Weise meiner Ernährung reden wollen. Meistens haben diese Leute eine negative Voreinstellung gegenüber fleischloser Ernährung. Deren Lust, um meine Ansichten nachzuvollziehen: Fehlanzeige.
Hier stelle ich euch empfehlenswerte Rezeptideen und Foodblogs vor.
Etwas ganz Simples, das immer geht, sind Currys. Egal ob mit Linsen oder Gemüse, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Dazu Reis nach Belieben servieren. Diese zwei sind meine liebsten, teilweise gibt es auch Freestyle-Gerichte à la Adina:
Der Insta-Foodblog «veganewunder» kann ich ebenfalls nur empfehlen. Insbesondere die Chicken-Wings-Variante aus Blumenkohl. Toller Snack für einen gemütlichen Serienabend.
Übrigens, falls keine Pflanzenmilch vorhanden ist: Es funktioniert auch mit Kuhmilch, dann die Menge an Flüssigkeit ungefähr einen Drittel reduzieren.
Wenn es schnell gehen soll, mache ich oft Tomaten-Avocado-Salat. Dazu eine Avocado und Cherry Tomaten klein schneiden und die Zutaten in eine Schüssel geben. Als Dressing Balsamico, Wasser und etwas Honig vermischen. Zuletzt alles mischen. Fertig!
Ansonsten ausprobieren – Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!
Autorin: Adina Steimer
“ZAKK ermöglicht mir, meine Kreativität auszuleben und über alle möglichen Themen wie auch Emotionen zu schreiben. Gleichzeitig erhalte ich die Chance, meinen Schreibstil zu verfeinern und Geschichten mit der Welt zu teilen.”
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