Foto: ZHAW IAM

Ein Rückblick auf mein erstes Semester an der ZHAW:

von lehrreichen Erfahrungen und unerwarteten Herausforderungen

11.03.2024, Autorin: Laura Marta

Im September 2023 durfte ich endlich einen lang ersehnten Punkt auf meiner Bucket List abhaken und das Bachelorstudium Kommunikation an der ZHAW (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) beginnen. Der Weg dorthin war nicht immer leicht, insbesondere nachdem ich im Jahr 2022, aufgrund meiner seit jeher schwierigen Beziehung zur Mathematik, die Berufsmaturprüfung nur knapp nicht bestanden hatte. In dieser Zeit habe ich angefangen, mir Gedanken darüber zu machen, welche anderen Wege es geben könnte, um meinen langjährigen Berufswunsch Journalistin zu werden, in die Realität umsetzen zu können.

Die Tatsache, dass ich zur Zeit der BM-Abschlussprüfungen bereits seit einigen Monaten zum Studiengang zugelassen war, machte das Ergebnis umso enttäuschender. Doch dank der zweijährigen Gültigkeit des Zulassungsentscheids und einer Ehrenrunde an der WSKVW (Wirtschaftsschule KV Winterthur), bin ich trotz dieser Hürde an meinem Ziel angelangt und sehr froh darüber, nicht das Handtuch geworfen zu haben.

Als leidenschaftliche Sprachliebhaberin, die sich gerne in alle möglichen Themen vertieft, bin ich sehr zufrieden mit meiner Studienwahl. Nach nur einem Semester konnte ich schon sehr viel berufsrelevantes Wissen erwerben, sei es zu den Themen Texten und Recherchieren oder zum grammatikalischen Aufbau der deutschen Sprache. Doch auch der kreative Aspekt kam nie zu kurz, so bin ich sehr dankbar für alles, was wir im Praxismodul Fotografie lernen durften.

Trotz meiner Begeisterung für das Studium war mir von Anfang an bewusst, dass diese Lebensphase kein Zuckerschlecken sein würde und eine lernintensive Zeit mit vielen Herausforderungen vor mir lag. Dies hat sich bewahrheitet. Schon die erste Modulschlussprüfung, im Fach Journalistik, welche bereits im Oktober stattfand, hat mir Einiges abverlangt. Doch rückblickend bin ich sehr dankbar für die Möglichkeit, vor der Klausurenphase im Januar einen Einblick in den Prüfungsablauf erhalten zu haben. So konnte ich mir bereits einige Lernmethoden und Motivationstipps aneignen.

Gerne teile ich diese mit euch:

Zeit effektiv nutzen

Das Kommunikationsstudium bietet alle vier Wochen eine Selbststudiumswoche. Diese gibt dir die Chance, dich nochmal intensiv mit deinen Notizen zu beschäftigen und eigene Prioritäten zu setzen. Für die Möglichkeit, sich nochmal in Ruhe in den Stoff zu vertiefen und an den eigenen Defiziten zu arbeiten, bin ich sehr dankbar.

Clear space, clear mind

Die oben genannte vorlesungsfreie Zeit kann auch dazu genutzt werden, das eigene Zimmer in eine gemütliche Lernoase zu verwandeln. Das kann je nach Vorliebe und zur Verfügung stehender Zeit vom kurzem freimachen und abstauben des Pults oder dem Umstellen der eigenen vier Wände bis zum Anzünden von Kerzen alles heissen.

Passende Lernorte

Studierenden, welche kein eignes Zimmer haben oder sich Zuhause nicht konzentrieren können, empfehle ich einen Tapetenwechsel: besonders Bibliotheken wie die Zentralbibliothek in Zürich oder die ZHAW-Hochschulbibliothek Winterthur bieten sich hierzu an. Aber auch Cafés sind ein toller Ort, um allein oder in Gruppen zu lernen und sich währenddessen mit Kaffee und Kuchen zu belohnen. Wer in Winterthur studiert, hat (auch) in dieser Hinsicht grosses Glück, da an jeder Ecke ein gemütliches Café zu finden ist. Die Wohfühl-Atmosphäre in Kombination mit der Anwesenheit anderer fleissiger Studis wirkt auf mich stets motivierend. Aber dass es für Student:innen nicht unbedingt drin liegt täglich CHF 6 für einen Cappuccino auszugeben, wissen auch die lieben Leute vom «Hinteren Hecht». Deshalb bieten sie ein Co-Working im Hinterhof ihres Cafés an und stellen darin gratis Arbeitsplätze zur Verfügung.

Alles an einem Ort

Mir ist es wichtig einen Ort zu haben, der organisiert ist und bei dem ich weiss, dass alles sofort auffindbar ist, sobald es benötigt wird. Aus diesem Grund habe ich mich gegen einen Haufen von Notizbüchern und für Notion, einen übersichtlichen digitalen Arbeitsplatz, entschieden. Die Plattform bietet Platz für die Ablage von Vorlesungsnotizen und das Eintragen von Prüfungs- und Abgabeterminen. Weiter sind hilfreiche Widgets wie der Pomodoro-Timer verfügbar.

Infobox  
Die Pomodoro- Strategie ist eine Methode des Zeitmanagements. Das System verwendet einen Kurzzeitwecker, um Arbeit in 25-Minuten-Abschnitte – die sogenannten »pomodori»– und Pausenzeiten zu unterteilen.

Das ist nicht nur übersichtlich, sondern macht auch Spass, da man seine Notion Pages individuell gestalten kann. So sieht meine Startseite aktuell aus:

Kaffee, Tee, Mate und gemütliche Tunes

ich habe gemerkt, dass mir das Lernen viel leichter fällt, wenn ich nebenbei an einem (bevorzugt koffeinhaltigem) Getränk sippen und dabei entspannende Hintergrundmusik hören kann. Hier meine Spotify Playlist, die mich durch alle Lernsessions begleitet.

Austausch mit Kommiliton:innen

jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen. Das macht den Austausch mit Mitstudierenden so wichtig. Neben dem Einander-Helfen-Können, ist es auch schön sich in Erinnerung zu rufen, dass alle im gleichen Boot sitzen und man nicht allein ist.

Der letzte Punkt bringt mich auch zu einer Herausforderung, mit der ich nicht gerechnet hatte: Anschluss zu Anderen zu finden. Etwas, was mir zuvor keine Schwierigkeiten bereitet hatte, erwies sich in den ersten Studienwochen als ziemliches Hindernis. Anders als in der obligatorischen Schulzeit sitzt man jetzt nicht mehr immer mit denselben 15 Nasen in einem Klassenzimmer, sondern in grossen Vorlesungsräumen und zum Teil mit einer Studierendenanzahl im dreistelligen Bereich. Zwei Lehrveranstaltungen mit denselben Leuten zu besuchen, ist eher die Ausnahme als die Regel. Das war sehr aufregend, hat es aber auch erschwert, Kontakte zu knüpfen. Die Grösse des Studiengangs führte dazu, dass Menschen, die man am Einführungstag getroffen hat, schnell wieder aus dem Blickfeld verschwanden. Doch im Verlauf des Studiums, insbesondere durch Gruppenarbeiten und den Austausch während Vorlesungen, konnte ich grossartige Leute kennenlernen. Ich bin dankbar für die tollen Menschen, mit denen ich mich bisher angefreundet habe, und freue mich auf weitere interessante Begegnungen in den kommenden Semestern.

Bis jetzt ist das Studium am IAM (Institut für angewandte Medienwissenschaften) eine lehrreiche Reise, die mich nicht nur akademisch fordert, sondern auch meine Durchhaltefähigkeit und Entschlossenheit auf die Probe stellt. Die Erfahrungen des ersten Semesters haben mich gestärkt und mir gezeigt, dass es sich lohnt, trotz Rückschlägen weiterzumachen.