Bild: ©20th Century Studios 2024.
22.09.2024, Autor: Lenard Baum
Von Ridley Scott bis James Cameron haben sich schon einige Regisseure an der Alien-Reihe und dem Xenomorph-Monster versucht. Nun versucht sich Regisseur Fede Alvarez (u.a. «Evil Dead» und «Dont Breath») daran, dass vielleicht gruseligste Alien der Filmwelt auf die Leinwand zu bringen.
Die ersten Trailer versprachen, was die Alien-Reihe ausmacht: Gore, Dunkelheit, Horror und natürlich Xenomorphes. Der neueste Teil von Alien will sich zwischen dem ersten und zweiten Teil von Alien ansiedeln. Um auch einem neuen Publikum den Einstieg zu ermöglichen, will der neueste Ableger eine ganz eigenständige Geschichte schaffen. So starten wir mit einer Gruppe junger Menschen aus ihrer Weltraumkolonie, die einen Ausflug zur eigentlich verlassenen Forschungsstation Renaissance machen. Ziel ist es, nötige Ressourcen für die Weiterreise zu finden. Doch schon bald muss die Gruppe um Rain (Cailee Spaeny u.a. Priscilla) feststellen, dass sie nicht allein auf dem verlassenen Raumschiff sind. Denn in den dunklen Ecken des Alls wartet das furchterregendste Monster des Universums auf sie.
Alvarez gelingt mit Alien-Schaffer Ridley Scott als Produzent ein Neuanfang und überzeugt anfangs mit der düsteren und schweren Alien-Welt. Sei es die Gestaltung der Düsternis der fernen menschlichen Zukunft bis hin zum schweren Sounddesign. Diese ebenso schöne wie düstere Welt spiegelt sich auch in den Performances wider. Besonders die Performance des Androiden Andy (David Jonsson u.a. Rye Lane) überzeugt, zwischen der Kaltblütigkeit sowie Physis eines Terminators und den emotionalen Momenten mit Rain. Letztere, gespielt von Cailee Spaeny, muss in typischer Alien-Manier in die Fussstapfen von Sigourney Weaver treten und sich als Lead mit ihrer Gruppe den Aliens stellen.
Der jüngste Teil der Alien-Reihe schafft von Anfang an, Bezüge zu den anderen Teilen zu schaffen und es scheint, dass auch dieses Prequel nicht ohne seine grossen Vorgänger auskommt. Fede Alvarez’ Alien knüpft schon früh an den zweiten Teil Aliens an. Viel Action, spannende Kämpfe und eher weniger Fokus auf psychologischen Horror, sondern mehr auf Gore und Ekel. Der Xenomorph taucht im Vergleich zu den anderen Teilen sehr früh im Film auf. Nachdem sich so mancher Fan beschwert hatte, dass das Alien in Prometheus anscheinend zu lange auf sich warten liess. Was zwar goretechnisch sehr gut funktioniert, aber die Story lässt unsere Charaktere an der einen oder anderen Stelle doch einige klischeehafte Horrorfehler begehen und auch die Plot Armor kommt am Ende nicht zu kurz.
Kritik:
Alien: Romulus knüpft in Sachen Düsternis an seine Vorgänger an und wartet mit dem für Fede Alvarez typischen «Gruppe schleicht sich irgendwo hin, wo das Grauen wartet» auf. So oft es auch verwendet wurde, so gut funktioniert es auch in diesem Film. Angeführt von Cailee Sparney als Sigurney Weaver Verschnitt und David Jonsson als Android. Allerdings auf Kosten einiger Horror-Klischees und am Ende geschützt durch Plot Armor.
Und doch bietet Alien: Romulus trotz aller Alien-Referenzen wie Klischee etwas Neues. Ein Schritt in eine eigenständige Geschichte, die Horrorfans trotz einiger Mängel fesseln kann. Und dank der jungen Besetzung sogar von neuen Teilen träumen lässt, die nicht ständig auf alte Teile verweisen müssen. Ach, und ohne zu viel zu verraten, Scott und Alvarez schaffen am Ende etwas, das wohl auch dem grössten Alien-Fan kurzzeitig den Atem vor Ekel stocken lässt.
Bild: ©20th Century Studios 2024.
Film ab dem 15.08.24 in den Deutschschweizer Kinos
by
Alias-Studierende der ZHAW
Technikumsstrasse 81/83
8400 Winterthur